In unserer Initiative Gemeinsam für Delitzsch haben wir Geimpfte, Geboosterte, Genesene und Ungeimpfte. Dennoch halten wir zusammen und haben in einer sehr ruhigen, angenehmen Sitzung eine gemeinsame Position zum Thema Corona gefunden, die wir alle für vernünftig halten. Als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters interessiert viele Delitzscher sicher meine Position. Daher möchte ich hier persönlich und für unsere Initiative sprechen.
Zum Nutzen aller Delitzscher
Corona hat die Welt in den letzten zwei Jahren stark verändert. Und das nicht zum Besseren. Viele Menschen leben in gesundheitlicher Sorge oder haben ihr Gewerbe oder ihren Beruf verloren. Einige Menschen verfielen in Depressionen, isolierten sich sozial und schlossen sich zu Hause ein. Andere Menschen sind die Corona-Maßnahmen leid oder fühlen sich sogar drangsaliert und in ihren Bürgerrechten durch die Maßnahmen beraubt. Fast alle sind gestresst, gereizt und wünschen sich endlich wieder die alte Normalität zurück, in der sie in Ruhe gelassen wurden.
Wir blicken nach Schweden und sehen ein Land, was auf Lockdowns und den damit einhergehenden wirtschaftlichen Schaden gänzlich verzichtete und gesundheitlich dennoch so gut wie die Bundesrepublik oder sogar besser dasteht. Wir blicken nach Großbritannien, Dänemark, Spanien und viele europäische Länder, die bereits die meisten Maßnahmen wieder abgeschafft haben und Covid wie eine Grippe behandeln wollen. Selbst Maßnahmen-Vorreiter Israel nimmt den „Green Pass“ langsam wieder zurück.
In Deutschland dagegen wird wie in einer Blase immernoch an einer Impfpflicht gewerkelt, nachdem schon die Pflegekräfte klar gemacht haben, dass dies mit ihnen nicht funktionieren wird. Auch sind viele doppelt und dreifach Geimpfte des Impfens müde, nachdem ihnen schon nach der Doppelimpfung die komplette Rückkehr zur Normalität versprochen wurde. In Sachsen hat der Normalbürger aufgegeben, die Maßnahmen noch gesetzeskonform befolgen zu wollen, da die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung bereits in ihrer 48. Mutation/ Version existiert.
Was bedeutet diese Corona-Position für Delitzsch?
Natürlich hat die Stadtverwaltung keine Narrenfreiheit, was die Umsetzung oder Nicht-Umsetzung der Maßnahmen betrifft. Innerhalb ihres Gestaltungsspielraums allerdings sollte die Stadtverwaltung immer zuerst an das Wohl der Delitzscher denken: gesundheitlich, seelisch und auch wirtschaftlich.
Früher war es gang und gäbe, folgende Lebensweisheiten in Sachen Gesundheit zu lernen: Geh oft an die frische Luft. Sei sportlich, bring deinen Körper in Schwung. Härte dich ab. Fordere dein Immunsystem, um es zu stärken. Triff dich mit Bekannten, Freunden und Familie, um dich seelisch aufzufrischen. Bring dich im Beruf, im Ehrenamt oder Verein ein, um dein Leben sinnhaft zu gestalten. All das wurde mehr oder weniger durch die Corona-Weltsicht pausiert und muss nun endlich wieder zurückkehren. Auch und insbesondere in Delitzsch.
Insbesondere Kinder leiden massiv und wissenschaftlich messbar unter dem Maßnahmen, was mir als Vater besonders am Herzen liegt. Nicht nur wurde in den USA nachgewiesen, dass die emotionale und Sprachentwicklung von Kleinkindern stark unter dem Maskieren des Mundes von Erziehern und Eltern leidet. Auch der alarmierende Anstieg von Suizidversuchen bei Kindern und Jugendlichen (die WELT berichtete) auf das Dreifache im Vergleich zu 2019 zeigt, dass die Maßnahmen schwere negative Auswirkungen auf die seelische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen haben.
Delitzscher Wohl – gesundheitlich, seelisch, wirtschaftlich
Wir hätten uns gewünscht, dass die Stadtverwaltung schon während der letzten zwei Jahre den Delitzschern – ganz besonders den Eltern – mehr den Rücken gestärkt hätte. Natürlich verstehen wir, dass viele Menschen sehr beunruhigt waren und sich Sicherheit wünschten. Doch mit einer klugen Stadtpolitik ist sowohl der Schutz der Gesundheit als auch Freiheit in Eigenverantwortung möglich.
Ich persönlich freue mich, dass der Großteil der Menschen, mit denen ich ins Gespräch komme, sachlich und vernünftig über das Thema mit mir reden können. Auch im Gespräch mit Vereinskollegen, Freunden, Verwandschaft, früheren Klassenkameraden und Bekannten stelle ich immer wieder fest, dass viele Menschen einfach nur zurück zur Normalität möchten: ohne Angst, ohne Maßnahmen. Wir möchten das auch. Und ich glaube, in den nächsten Monaten werden viele Fortschritte in diese Richtung erzielt werden. Bis dahin allerdings sollte Delitzsch mit einer klugen Politik im Sinne der Delitzscher handeln und selbst im Rahmen der gesetzlichen Pflichten den Delitzscher größtmögliche Normalität ermöglichen.
Hagen Grell

Bin ich der Richtige fürs Amt? – Am 29.05.2022 haben Sie die Wahl!