Das Freibad Elberitzmühle kennen wir noch aus der Kindheit. Jeden Sommer Badespaß im Schwimmerbecken, Jugendbecken und auf den großzügigen Wiesen mit Volleyballplatz. Einen Bissen für den kleinen Hunger gab’s im Imbiss direkt im Bad. Und wer danach noch kulinarische Freuden im Schatten genießen wollte, konnte dies im Biergarten der gleichnamigen Gaststätte direkt neben dem Bad tun. Am besten mit dem Fahrrad zu erreichen, denn Parkplätze fand man nur schwer im engen Wohngebiet direkt am Bad. Die Elberitzmühle war gerade in den Neunzigern meist gut besucht.
Sprung nach 2020: So sieht die Elberitzmühle heute aus. Traurig, verwildert, ungepflegt. Sie hat lange keinen Badegast mehr gesehen. Sie gilt als „gefährlich“ in der Delitzscher Politik. Darauf „kann man keine Badegäste loslassen“.
Sie sollte schon ganz aufgegeben werden. Doch sie wurde von einigen politischen Akteuren als Trendthema entdeckt, mit der man versucht, Wahlen zu gewinnen. Ob das Projekt nach den jetzigen Plänen überhaupt entstehen würde, das steht in den Sternen. Über 700.000 Euro wurden für die erste Planung der Badalternative ausgegeben, der aktuelle Plan hatte bereits ein ähnliches Preisschild. Taugt er was? – Wir glauben: nein.
Unpraktischer, fauler Kompromiss für die Elberitzmühle
Zunächst einmal möchten wir gegenüberstellen, wie das Thema Elberitzmühle von der aktuellen Stadtverwaltung und Politik angegangen wurde und wie man es hätte angehen sollen. Wenn Sie uns zustimmen, dann ist unser Kandidat Hagen Grell der richtige Mann für den Oberbürgermeisterposten am 29. Mai diesen Jahres. Unser Plan wurde gemeinsam mit ihm entwickelt.
DER BISHERIGE WEG: Die Elberitzmühle und das Schwimmen in Delitzsch wurden schnell zum Politikum. Es wurde wenig mit den Delitzschern geredet, sondern eilig nur im Rahmen von Fördermitteln gedacht und teure Planungsbüros beauftragt. |
DER VERNÜNFTIGE WEG: Planung muss Chefsache sein. Zunächst muss es einen breiten öffentlichen Diskurs geben, gerade mit der Initiative „Schwimmen in Delitzsch“, aber auch anderen interessierten Bürgern, denen dieses Thema am Herzen liegt. Und erst wenn die Stadt selbst einen Plan gefasst hat, den die Bürger mögen, kommt ein Planungsbüro ins Spiel. |
BISHER: Letztlich hat sich der Stadtrat auf einen extrem kostspieliegen Kompromissplan geeinigt, der niemanden wirklich zufriedenstellt. |
VERNÜNFTIG: Wenn die Stadt für ein Herzenprojekt so tief in die Tasche greift, sollte das Ergebnis für Jahre Freude machen. Man kann sicher sparen an Materialien und sollte spätere Betriebskosten im Auge behalten, aber nicht an Kernwünschen. |
BISHER: Der jetzige Plan ist nicht fest an einen Parkplatz gekoppelt. Und auch die Zufahrt zum eventuellen Parkplatz ist nicht einmal angedacht. |
VERNÜNFTIG: Ein Naherholungsangebot, was mitten im Wohngebiet liegt, muss IMMER infrastrukturell eingebettet werden. Der Parkplatz auf dem alten Sportplatz ist Pflicht. Außerdem Pflicht ist eine Zufahrt über den Lober von der Bismarck- bzw. Loberstraße aus. |
Elberitzmühle? – Nur mit Vernunft!
Wie Sie vielleicht herausgelesen haben, halten wir den aktuellen Plan, den die Stadtverwaltung und der Stadtrat vorgelegt haben, bestenfalls für mittelmäßig und schlichtweg nicht realisierbar. Neben sicherlich guten Ideen seitens des Planungsbüros begannen die Fehler seitens der Stadtpolitik schon sehr früh. Und so sind nicht nur viele Mitglieder der Initiative „Schwimmen in Delitzsch“ entgeistert, sehr wichtige Fragen bleiben weiter unbeantwortet:
1. Warum ist es nicht möglich, eine Sauna im Bad zu integrieren, wie sich das viele Delitzscher gewünscht hatten? – Antwort: Entweder die Ideenlosigkeit oder schlichtweg die Ignoranz gegenüber den Wünschen der Bürger verwehrt den Delitzschern, was in Eilenburg, Bad Düben und Wolfen Standard ist.
2. Wie soll sich die Elberitzmühle finanzieren? – Antwort: durch hohe Auslastung. Die Betriebskosten von Bädern sind hoch. Daher muss eine Stadt ein Bad sehr gut auslasten, um mit den Eintrittspreisen die Betriebskosten halbwegs zu kompensieren. Es wurde schon in der Vergangenheit komplett verschlafen, die Elberitzmühle zu jeder Tageszeit möglichst gut zu füllen. Dem pfiffigen Badchef in Eilenburg gelang das vor der Corona-Zwangsbremse mit Leichtigkeit. So muss das in Delitzsch auch angegangen werden.

3. Wie soll die Elberitzmühle ohne großen Parkplatz bitte funktionieren? – Antwort: gar nicht.
- Wenn die Elberitzmühle ein schönes neues Bad werden sollte, das gut ausgelastet ist, wird sie viel Zulauf aus Delitzsch und Umgebung haben. PKWs und Busse müssen das Bad anfahren und in Badnähe parken können. Mit der bisherigen Planung: Unmöglich!
- Daher kann das Bad nur realisiert werden, wenn der Parkplatz auf dem alten Sportplatz verpflichtend kommt. Und ZUSÄTZLICH muss eben dieser Parkplatz über eine kleine neue Lober-Brücke von der Loberstraße aus erreichbar sein!
- Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie wohnen an der Elberitzmühle mit den engen Einbahnstraßen vor Ort. Denken Sie, Sie werden ihres Lebens noch froh, wenn ständig PKWs durch die engen Gassen rauschen? Nein. Geschweige denn, wenn kein neuer Parkplatz kommt. Und eben diesen Anwohner werden sich – ZURECHT – gegen die neue Elberitzmühle wehren. Vielleicht sogar juristisch, was den Bau noch länger verzögern wird.
Einmal bis zu Ende denken
Ertrinken ist immernoch ein häufiger und vermeidbarer Tod. Das Schwimmbad ist uns so wichtig, weil wir uns wünschen, dass jedes Kind spätestens bis 14 Jahre schwimmen gelernt hat. Zudem brauchen wir ausreichend Rettungsschwimmer, da sie nicht nur Bäder, sondern auch wassernahe Festivals und Großereignisse im Kreis absichern. Ein Schwimmbad in Delitzsch ist daher kein reiner Luxus, sondern wertvoll und nutzbringend. Dennoch muss das Bad komplett durchdacht sein.
Wir hätten auch noch einige andere Ideen, zum Beispiel um Kosten zu sparen. Und uns wäre es lieber, wenn das Hauptbecken hell und mit Sommerausgang überdacht würde. Aber das sind Fragen, die man in einem ausführlichen neuen Bürgerdialog klären könnte. Auch wäre ein Bau in Etappen denkbar, damit zumindest zeitnah wieder Baden in der Elberitzmühle möglich ist.
Entscheidend ist aber: Die Elberitzmühle KANN billiger gebaut werden, SOLLTE den Delitzschern gefallen, MUSS einen neuen Parkplatz bekommen, welcher einen neuen Verkehrszugang haben MUSS, der den Anwohnern ihre Ruhe lässt.
J. S. Schneider
Sie wollen die Delitzscher Politik endlich in eine gute, neue Richtung lenken? – Dann erfahren Sie hier mehr über unseren Oberbürgermeister-Kandidaten Hagen Grell, den Sie am 29. Mai wählen können.